Der Federsee ist bei Bad Buchau im Landkreis Biberach. Er hat eine Fläche von 1,4 km2 und ist der zweitgrößte See in Baden-Württemberg. Er wird von einem Moor / Ried umgeben und ist mit 33 km2 das größte Moor in Süd-West-Deutschland. Am Federseeparkplatz führt der 1,5 km lange Federsee-Steg die Besucher trockenen Fußes hinein in die Moorlandschaft. Am Beginn des Stegs hat man einen Blick auf die weitläufigen Feuchtwiesen (auch Moorwiesen genannt).
Nur wenige Meter weiter beginnt das Schilf, das bis zu vier Meter hoch wachsen kann. Das Areal rund um den See bietet Lebensraum für viele bedrohte Tierarten und ist geschützt.
Unser Highlight waren die Bartmeisen, für die der Federsee beste Beobachtungsbedingungen bietet. Die kleinen Vögel klettern nach der Brutzeit in Sichtweite der Besucher auf dem Schilf entlang. Beste Zeit zum Beobachten (und Fotografieren) sind die Morgen- und Vormittagsstunden. Erst in den 1970ern sind die Bartmeisen am Federsee eingewandert. Sie stammen aus den zentralasiatischen Steppengebieten und sind nicht mit unseren heimischen Kohl- oder Blaumeisen verwandt. Der Bestand schwankt jährlich zwischen 20 und 40 Brutpaaren.
Das Männchen hat einen hellblau-grauen Kopf mit langem schwarzem Bartstreif und weißer Kehle. Die Weibchen sind fast einheitlich beigebraun. Jungvögel ähneln den Weibchen, haben jedoch eine schwarze Mantelmitte und schwarze Bereiche im Schwanz. Ihr Gefieder ist eher gelbbeige. Im Sommer sind die possierlichen Vögel Insektenfresser. Um auch im Winter bei uns bleiben zu können, stellen sie ihre Ernährung dann auf Schilfsamen um. Deren harte Schalen haben andere Ansprüche an das Verdauungssystem als Insekten und die Vögel legen sich eine verdickte Magenwand zu.
Nach dem Mittagessen in Bad Waldsee verbrachten wir den Nachmittag im Wurzacher Ried. Auch hier handelt es sich um eine Moorlandschaft, deren Entstehungsgeschichte bis ins Eiszeitalter zurück reicht. Im Wurzacher Ried wurde intensiver Torfabbau betrieben, dessen Folgen noch immer sichtbar sind. Ziel heute ist die langfristige Sicherung des Moores sowie die Regeneration der umliegenden Bereiche.
Zum Sonnenuntergang ging es wieder an den Federsee, um den Einflug der Vögelschwärme ins Schilf zu beobachten.
Anschließend ging es zurück nach Waiblingen und ein langer, schöner Naturfoto-Ausflug ging zu Ende. Vielen Dank an unseren Naturfoto-Spezialisten Rudi Schwind für das Organisieren dieses Tages!